transsubstiation
Aquaniete schreibt:
"Es ist richtig amüsant, hier durch vuvus sprachlich defizitären Nullbeiträge zu stöbern.
Es ist doch schrecklich, was der Alkohol aus Menschen machen kann.."
wer stöbert, stiebt staub auf oder schnee. wer hier aber "durch defizitäreN beiträge zu stöbern" versucht, möchte abstauben und die gute stube ein.
"es ist richtig ... es ist doch schrecklich..." diese metaphysische erkenntnis hat der gute aus Rilkes erster duineser gewonnen, nein, destilliert, in der es heißt "ein jeder engel ist schrecklich" (da meister Maria vor seinem "stärkeren dasein" zu vergehen drohte).
nun ist der schrei der geschundenen kreatur, mit dem die weit überschätzte elegie anhebt ("wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der engel ordnungen"), durchaus kein gegenstand der beckettschen satire, die der tragödie weit näher steht als Kleists komödien dem klamauk. aber Kleist, Rilke, Beckett gingen nie so weit, das wunder der transsubstiation zu leugnen, brot und wein zu entheiligen.
was einem atheisten immerhin als bedeutsames gleichnis erscheinen kann, verwandelt sich unserem rohrstockpädagogen in ein sinnentleertes ritual, das er, im moment er es einfordert, schändet.